Biografie

Seit 1995 arbeite ich als Dozentin an der Folkwang Universität Essen, der UdK Berlin und an der Musikhochschule »Hanns Eisler«, sowie in freier Tätigkeit im Bereich Popularmusik, Jazz und Chanson und in der klassischen Gesangsausbildung.

Im Feld der unterschiedlichsten gesangspädagogischen Methoden gehe ich davon aus, dass die Entwicklung einer freien Singstimme, die das Gegenüber in ihrer Authentizität berühren kann, nur möglich ist, wenn die Gesangs- und Atemtechniken im Einklang mit den physiologischen Voraussetzungen stehen. Jeder verfügt über eine physiologische Atemstütze, die in Verbindung mit der geistigen Präsenz des Sängers steht und einer besonderen Bewusstheit bedarf. Weder ein Ignorieren noch ein Forcieren dieser sensiblen Vorgänge im Zwerchfellbereich hilft dem Sänger, sein tatsächliches Potential zu entdecken und zu entfalten.

Ich erlebe, dass eine Stimme in ihrer ganzen Freiheit, Tragfähigkeit, Resonanz und ihrem Volumen nur entfaltet werden kann, wenn auch die feinsten Anteile aus Randkante und Schleimhautschwingung erarbeitet und integriert werden. Nur so kann eine Stimme auch unter höchsten Anforderungen gesund bleiben. Kompensatorische Druckmuster sowie forcierte Techniken, denen sich Sänger bedienen, um die »Wirkung« der Stimme zu erhöhen, führen hingegen letztlich zu einem Abbau der stimmlichen Leistungsfähigkeit. Um die Leistungsfähigkeit der Singstimme zu erhalten, ist es wichtig, den sängerischen Stimmsitz auch in die Sprechstimme zu integrieren. Dies führt keineswegs zu einer »künstlichen«, sondern einer natürlichen, freien Sprechstimme mit der Anbindung an tiefe Frequenzen.